Rickie Lee Jones
The sermon on exposition boulevard
Rickie Lee Jones seit 1979 und ihrem Debut ist mit 12 Alben eine feste Größe in meiner Platten- und CD-Sammlung. Die zweifache Grammy-Gewinnerin kann singen wie ein kleines Mädchen, fauchend und schneidend wie eine Hexe, aber auch voller Wärme und reifer Anmut.
Es war nie ihre Stimme, oder ihre Kunst des Sonwritings alleine oder die Sperrigkeit mit der sich ihr Werk der klischeehaften Katalogisierung immer wieder entzog, die mich fesselten, und auch nie der ‚audiophile Status‘ ihrer Produktionen.
Und jetzt das. Fast 4 Jahre nach ‚The evening of my best day‘, kommt RLJ mit ‚The sermon on exposition boulevard‘.
Auf dem Heimweg spät abends vom Kunden: RadioEins: Rickie Lee Jones! Rau, roh, verletzlich und zugleich souverän. ‚Nobody knows my name‘ Eine Annäherung an und Reflexion über Jesus, ein statement gegen Amerikas zur Schau getragene ‚Religiösität‘. Explizit in ‚Where I like it best‘, die Prediger im TV, die sich verneigen und zum öffentlichen Gebet aufrufen.
‚… and it feels so cold and meaningless … when you pray-pray alone by yourself in the secret room of your heart‘ … Das alles fußt auf neutestamentlichen Worten und Ermahnungen des Mannes aus Nazareth.
Die Texte sind komplett auf www.rickieleejones.com nachzulesen, dankenswerter Weise. Einiges ist verstörend, bewegend. Zugegeben für mich nicht alles verständlich, aber viel besser zu lesen, als in einem CD-Booklet.
Es klingt wie der der Versuch uns teihaben zu lassen, nicht mit fertigen Liedern und Arrangements zu bedienen, sondern uns zu fragen, ‚How do you pray in a world like this?‘.
‚The sermon on exposition boulevard‘ ist kein leichter Stoff, aber es ist eine wunderbare Platte, vielleicht ein großes Werk, und deshalb wärmstens empfohlen. Und ebenso, die ‚alten‘ RLJ Scheiben nochmal hervorzuholen, vielleicht ‚Pirates‘ oder ‚Flying Cowboys’…