Tal Balshai
endless fields
Tal Balshai ist ein in Jerusalem geborener und seit 1992 in Berlin lebender Komponist und Pianist.
Seine CD und erst recht seine Live-Auftritte offenbaren eine feinsinnige Integration seiner orientalischen Herkunft und seiner klassischen Ausbildung. In Tal Balshais Musik zeigen sich die Grenzen zwischen E- und U-Musik als fließend, verschwimmen und verschwinden schließlich gar. „Es gibt nur gute Musik und schlechte Musik. Und sogar da bin ich mir nicht sicher.“
‚endless fields‘ ist Musik für Jazz Trio und Streichquartett. und ich finde, es ist gute Musik! Tal Balshai-piano, Jan Roder-Bass, Michael Griener-Drums, und vom philharmonischen Orchester Berlin die Streicher Christoph von der Nahmer-Violin, Esther Middendorf-Violin, Martin von Nahmer-Viola, Knut Weber-Cello nehmen und in den ersten 3 Stücken mit auf eine kleine Orientreise, lassen uns teilnehmen an einem abendlichen Dorffest, das schließlich beim Sonneaufgang am Meer endet.
Die jazzigen, klassischen und auch orientalischen Einflüsse schaffen eine Musik, die für Zuhörer mit unterschiedlichem musikalischem Hintergrund gleichermaßen zugänglich bleibt.
Im Stück ‚Timeless‘ zaubern die Musiker schlichte aber starke Harmonien, die geprägt sind von der Verbindung aus Dur-Tonika und Moll-Dominante. Thematisch klingen lateinamerikanische Motive an.
‚A night in the jungle‘ variiert ein dunkles Thema, die Angst eines Kindes im nächtlichen Dschungel, das abgelöst wird von einer beruhigenden, tröstlichen Melodie, die Knut Weber in einfühlsamem Cellospiel interpretiert.
Am besten gefällt mir das Titelstück ‚endless fields‘. Die Tonika-Subdominante zieht den Zuhörer in eine endlose Spirale, in sich eröffnende unendliche Weiten. Dies Stück dürfte eigentlich kein Ende finden.
‚A ghost from the past‘ zeigt wieder alle Facetten die Tal Balshais Musik ausmachen. Es treffen wieder die orientalischen, klassischen und jazzigen Elemente aufeinander. Tal kommt es immer wieder so vor, als seien die ganzen musikalischen Ideen gar nicht von ihm.
Aber schön, dass er sie in sich hat, und dass sie aus ihm kommen.
Und hier gibt es Hörproben