Leslie Feist
Let It Die
Am 24.12.2009 auf dem Weg ins stilwerk erwischte mich Leslie Feist, die kanadische Singer-Songwriterin und traf mich mitten ins Herz. Radio1 spielte Feist’s Version von ‚Es ist ein Ros entsprungen‘, ‚Lo, how a rose e’re blooming‘. Auf einmal war aller Streß vorbei, es war Weihnachten.
Im stilwerk habe ich dann meine CD’s durchwühlt, irgendwo mußte ich doch ‚let it die‘ haben, das 2te Solo-Album von Feist. Endlich gefunden – in den G08 von Meridian geschoben, den G02 lauter gemacht und aus ADAM Audios Gamma tönte gute Laune, tolle Musik! Sparsam mit zartem Latin-Swing zaubert sie schon im opener ‚gatekeeper‘ ein ‚fast-Nichts‘, das dennoch oder gerade deshalb großartig ist.
In ‚Mushaboom‘ kommt sie fast übermütig, ‚we’ll collect the moments one by one – I guess that’s how the future’s done‘. Wem es gelingt, sein Leben, seine Zukunft so zu sehen, weiss, auch Glück und Freude werden immer wieder kommen.
‚Let it die‘, der Titeltrack, mit kaum greifbarer zerbrechlicher Stimme singt Feist zu Xylophon, half-beat und sonst wieder ‚fast-Nichts‘ von der Trauer aber auch der Selbstfindung in gescheiteter Liebesbeziehung. ‚Jetzt weiß ich, was ich nicht will – das hab ich mit Dir gelernt‘.
‚Das Traurigste an einem gebrochenem Herzen ist nicht so sehr das Ende, eher der Anfang‘ ‚the tragedy starts from the very first spark – losing your mind for the sake of your heart‘! Ebenfalls grandios ‚When I was a young girl‘. O.K., so alt ist Feist noch nicht, aber an dieser Version hätte wohl auch Nina Simone ihre Freude.
‚Inside and Out‘ von den Bee Gees groovt zwar, aber klingt eher nach einem ausgelassen Bummel auf der Champs-Elysees als nach einem Disco-Besuch. Dazu paßt dann ganz süß ‚tout doucement‘.
Also: ein bisschen Latin, ein bisschen Jazz, ein bisschen Girlie-Pop und ein bisschen französischer Chanson … das Alles getragen von Feists wunderbar ungreifbarer Stimme! Es ist ein Ros entsprungen – please don’t let it die!